| 
                                                                                                 In der Rheumatherapie ist die frühe Gabe von so genannten Basistherapeutika und auch von Cortison etabliert; oft stehen dem notwendigen langjährigen Einsatz dieser Medikamente jedoch schwere Nebenwirkungen entgegen. In dieser Situation, aber auch ergänzend zu den Basisbehandlungen, kann die Erkrankung häufig durch klassische Naturheilverfahren günstig beeinflusst werden. 
                                                                                                Einen besonderen Platz nehmen hierbei das so genannte Heilfasten und die Ernährungstherapie ein. In mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen zeigte sich, dass es nach einer mehrwöchigen Heilfastenkur zu einer deutlichen Besserung der Gelenkbeschwerden und auch der Laborbefunde kommt.  Wird das Fasten durch eine anschließende Ernährungsumstellung  auf  eine  fleischarme und  vollwertige Ernährung ergänzt, hält die Wirkung meist über ein Jahr an. 
                                                                                                Ein jährliches Fasten kann somit erfolgreicher Bestandteil der Rheumatherapie werden.  Zu beachten ist aber, dass  in dieser Situation nur unter Aufsicht gefastet werden sollte und gewisse Ausschlusskriterien zu beachten sind. In der Ernährungstherapie sollten allgemein Fleisch und Wurstwaren reduziert werden, da diese einen hohen Gehalt an der entzündungsfördernden  Arachidonsäure  aufweisen. 
                                                                                                Empfehlenswert sind maximal zwei Fleischmahlzeiten pro Woche. Außerdem sollte man nur fettarme Milchprodukte zu sich nehmen, da auch Milchfett viel Arachidonsäure enthält. Demgegenüber haben die so genannten Omega-3-Fettsäuren  eine  deutlich  entzündungshemmende Wirkung. Diese Fettsäuren finden sich in fettem Seefisch (etwa Makrele, Hering, Lachs, Sardinen) sowie Rapsöl, Leinöl und in Walnüssen. Sinnvoll ergänzt werden Fasten und Ernährungstherapie durch regelmäßige Bewegung, eventuell unter krankengymnastischer Anleitung, und durch die Kneipp-Wasserheilkunde. Hierbei können einzelne schmerzende Gelenke auch durch Quark- oder Lehmwickel selbstständig behandelt werden.
  Auch  einigen Heilpflanzen werden  antirheumatische Wirkungen zugesprochen: Extrakte aus Brennnessel, Teufelskralle und aus  Zitterpappel, Ebereschenrinde erwiesen sich als entzündungs- und schmerzlindernd. Im  asiatischen Raum ist vor allem der Ingwer populär. Als Tee getrunken, führt er oft auch zu einem angenehmen körperlichen Wärmegefühl. Für den Tee können frisch aufgebrühte Ingwerwurzelstücke verwendet werden oder auch fertige Tee-Extrakte. In der ambulanten Praxis lassen sich die verschiedenen Elemente der klassischen Naturheilverfahren auch zu einem intensiven,   ergänzenden   Behandlungsprogramm aufbauen,  so z.B. Massagen,  Wärme- und Lichttherapie, Ableitungsverfahren wie Schröpfen, Baunscheidtieren, setzen von Cantharidenpflaster, Eigenblut, Blutegel usw.   
                                                                                             |